Der Amtsbote

Amtsbote

Die Amtsstadt Königsberg gehörte von 1826 bis 1920 zum Herzogtum Sachsen-Coburg und Gotha. Der Amtsbote stellte die regelmäßige Verbindung zur Residenzstadt Coburg her. Er musste wöchentlich zweimal, in dringenden Fällen auch öfters, den rund 50 km langen Weg nach Coburg zurücklegen – und das zu Fuß. Da Königsberg eine Enklave in bayerischem Gebiet bildete, musste er zwangsläufig durch »ausländisches« Gebiet, was oft genug zu Komplikationen führte. Aufgabe des Amtsboten war es, wichtige Botschaften zu überbringen. Ein zweiter Bote, »Intelligenzbote« genannt, legte den Weg wöchentlich zurück. Er hatte Geldbeträge zu befördern, musste sich in der »Canzley« einfinden, um dort Beiträge für das »Intelligenzblatt« abzugeben und Post für Königsberger Ämter in Empfang zu nehmen.

Karte mit der Zugehörigkeit Königsbergs um 1848

Darüber hinaus war der Amtsbotenweg eine wichtige viel begangene Verkehrsader. Bauersfrauen brachten jede Art landwirtschaftliche Erzeugnisse zum Verkauf nach Coburg. Handwerker lieferten ihre Waren dort ab. Auch Lateinschüler benutzten ihn des öfteren auf dem Weg in ihre Heimatorte.

Auch heute noch gibt es einen Amtsboten, der die Erinnerung an jene Zeit, als Königsberg eine Enklave bildete, am Leben hält. Der Amtsbotenweg existiert jedoch nurmehr als ausgeschilderter Wanderweg, auf dem jedes Jahr eine organisierte Wanderung nach Coburg stattfindet. Wegpunkte der Strecke sind unter anderem Leuzendorf, Römmelsdorf, Altenstein, Hattersdorf und Eicha. Eine Broschüre zum Amtsbotenweg mit einer Übersichtskarte ist in der Touristinformation erhätlich.