14. Marienkirche

Rathaus und Stadtkirche (die Marienkirche ist seit 1523 evangelisch-lutherisch) stehen nebeneinander. Auf den mächtigen Fundamenten eines Profanbaues, der ersten Burg Königsbergs, wollten die Königsberger im ausgehenden 14. Jahrhundert einen Dom errichten. In der Tat wurde es eine der ansehnlichsten gotischen Pfarrkirchen im Frankenland. Ihr Turm ragt 46 m in den Himmel und es scheint, als hätten die Meister der Straßburger Bauhütte dem Kirchturm einen leicht französischen Stilakzent gegeben. 
Den Kirchenbau begann man 1397. Es folgte eine lange Bauzeit. So konnte beispielsweise erst nach der Weihe 1432 der Turm fertiggestellt werden (1446).

Durch einen Brand im Jahre 1640 gingen viele Details verloren. An den Strebepfeilern der östlichen Chorseite sehen wir als einzige der ehemals aufgestellt gewesenen Figuren eine Madonna. Es ist allerdings nur eine Nachbildung des wertvollen Originals aus der Zeit um 1420, welches auf der Veste Coburg aufbewahrt wird. 
Unter dem Marienbildnis befindet sich einer der typischen Kragsteine, Sinnbilder für menschliche Laster (Gier, Torheit, Unsittlichkeit). Etwas tiefer wird auf einem leider verblassten Fresko die Marter St. Sebastians dargestellt.

Wer die Kirche betritt, wird von den hochgezogenen Säulen und den Gewölben, die die drei Kirchenschiffe und den Chorraum überspannen, beeindruckt sein. Von der Innenausstattung ist unter anderem bemerkenswert das Renaissancelesepult, 1697 durch niedrige Chorschranken mit der von einer Mosesfigur getragenen Kanzel verbunden.

Die Marienkirche wurde in den Jahren 1898 bis 1904 unter der Leitung von Prof. Oehlenheinz, Coburg, umfassend saniert. In den Jahren 2002 bis 2005 erfolgte eine weitere Außensanierung.